Aktionsbündnis Eisenbahnstrecke Bassum-Bünde e.V.
Sulingen/Rahden. Seit vielen Jahren engagiert sich das Aktionsbündnis Eisenbahnstrecke Bünde-Bassum (AEBB) für den Erhalt und die Wiederbelebung des Sulinger Kreuzes. Zu dem gehört auch die Bahnstrecke von Rahden nach Bassum. Versuche der Deutschen Bahn AG, die Strecke zu entwidmen und zu verkaufen. sind ebenso gescheitert wie der Bau einer Verbindungskurve, um den Bahnhof Sulingen vom Netz abzuschneiden. Derzeit ist der Bahnhof Baustelle. Gleisbau ist angesagt und auch die Sanierung eines historischen Gebäudes.
Das für Infrastruktur zuständige Unternehmen InfraGo, das zum bundeseigenen DB-Konzern gehört, lässt derzeit das Gleis 2 im Bahnhof Sulingen erneuern. Es gibt nicht nur neue Schienen und Schwellen. Auch das Gleisbett inklusive Schotter wird komplett erneuert. Nach AEBBAngaben soll auch der Bahnübergang Nienburger Straße südlich des Bahnhofes erneuert werden. Im vergangenen Jahr war ein Teil der Strecke zwischen Sulingen und dem südlich gelegenen Barenburg erneuert worden. Gleiches galt für Streckenabschnitte zwischen Sulingen und Diepholz. Der Bereich Barenburg-Sulingen-Diepholz des Sulinger Kreuzes wird im Güterverkehr bedient.
Gebaut wird auch im nördlichen Bereich des Bahnhofes Sulingen. Hier arbeitet das AEBB das Stellwerk Sulingen Nord auf und ist dabei jetzt einen großen Schritt vorangekommen. Das Stellwerk bekommt nun endlich das dringend erforderliche neue Dach. Das kostet rund 40.000 Euro. Das AEBB steuert aus eigenen Mitteln 6.000 Euro bei. Aus dem Leader-Programm gibt es 9.000 Euro, von der Stadt Sulingen 4.000 Euro. Der Landschaftsverband Weser-Hunte steuert 21.000 Euro bei.
Mitglieder des Aktionsbündnisses kümmern sich um einen neuen Anstrich für das aus Reichsbahn-Zeiten stammende Stellwerk. Das Stellwerk soll auf Dauer für Besichtigungen geöffnet werden. Die historische Technik mit ihren Stellhebeln, die sich auch im Stellwerk Rahden-Mitte wiederfindet, wurde wieder eingebaut. Neben dem Stellwerksgebäude sollen im Außenbereich auch noch alte Formsignale aufgestellt werden. Das Stellwerk sei für das AEBB in diesem Jahr das größte Projekt, merkten die AEBBVertreter Detlef Block und Andreas Hollberg an.
Zudem hat das Aktionsbündnis seine Homepage
überarbeitet und sich ein neues Logo gegeben. Bislang prangte in dem Logo der Begriff „Festhalten“ an einem Gleisstück. Hollberg: ,,Wir sind weg vom ,Festhalten‘, weil wohl nicht mehr entwidmet wird. Davon gehen wir aus.“ Der Klimaschutz und damit die Verkehrswende sei angesichts der aktuellen Kriege etwas in den Hintergrund geraten. ,,Aber die grundsätzliche Entscheidung steht ja, dass nichts mehr an Gleisen weggerissen werden soll.“
Mitglieder des Aktionsbündnisses haben dafür gesorgt, dass die Gleise der Linie Rahden-Bassum an einigen Stellen wieder zu sehen sind, wo sie zugewachsen waren. In Varrel wurden im Winter insgesamt knapp 1,7 Kilometer Strecke freigeschnitten, im Herbst wird an der Strecke Richtung Barenburg das Gleis von Vegetation befreit.
Das Freischneiden der derzeit nicht genutzten Streckenabschnitte steht nach AEBBAngaben im Zusammenhang mit Überlegungen, während der Spargelsaison die Fahrt für touristische Züge zu ermöglichen. Zudem befasst sich das AEBB nach Angaben von Andreas Hollberg auch mit den sogenannten Monocabs. Auf dem bahnbetrieblich stillgelegten Streckenabschnitt der Extertalbahn zwischen Bösingfeld und Rinteln soll das als Test laufen. Zudem gibt es Überlegungen, möglicherweise auch die Bahnlinie von Uchte nach Rahden für Monocabs zu nutzen. ,,Es wäre eine Überlegung, Monocabs auch auf Teilstücken des Sulinger Kreuzes anzubieten“, merkte Andreas Hollberg an.
In der kommenden Woche will das Aktionsbündnis mit Vertretern des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums über Güterverkehr auf dem Sulinger Kreuz sprechen. Das niedersächsische Verkehrsministerium habe gemeint, dass man den Streckenast Sulingen-Nienburg für Güterverkehr vergessen könne, so das Aktionsbündnis. Das AEBB widerspricht dieser Meinung energisch und verweist auf die sehr starke Zunahme von Lkw-Verkehr auf der Bundesstraße
214 zwischen Diepholz und Nienburg.
Auch viele Autotransporter mit Ziel Rehden seien zu beobachten. In der ehemaligen Muna Rehden hat der Automobil-Logistker BTR seinen Sitz. Laut Aktionsbündnis wird der Logistiker fast täglich mit
einem Ganzzug mit Fahrzeugen aus VW -Werken bedient. Die würden aus Richtung Hannover derzeit den Umweg über Löhne, Osnabrück und Diepholz
fahren, anstatt den direkten Weg von Hannover
über Nienburg nach Rahden zu fahren. Der derzeit zu fahrende Umweg bedeute mehr Zeitaufwand und mehr Kosten, meinten Detlev Block und Andreas Hollberg.
Wir danken der Neue Westfälischen und insbesondere dem Redakteur Joern Spreen-Ledebur für diese Berichterstattung!
Aktionsbündnis Eisenbahnstrecke Bassum-Bünde e.V.
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